Dienstag, 15. November 2016

Sapdeengla?

Sapdeengla? Diese Frage,  die so viel bedeutet wie „Hast du gegessen?“ begegnet uns immer und überall. Hier in Tamil Nadu kommt sie direkt nach der Begrüßung und „Wie geht’s dir?“.
Die ersten Vokabeln, die wir deshalb gelernt haben waren: “Naan Saptän!“- „Ich habe schon gegessen!“, „Konjam!“- „Nur ein bisschen!“ und ebenso wichtig: „Podum!“- „Genug bzw. Ich bin satt!“, denn mit den Portionen, die viele hier essen (auch die jüngeren Mädchen), können wir einfach nicht mithalten.

Es geht beim Essen allerdings nicht nur darum satt werden, sondern vor allem um Gastfreundschaft, kulturelle Verbundenheit und Kochkunst.
Uns fällt es beiden manchmal schwer den Wert des Essens als einen so großen Teil der Kultur zu verstehen. Gerade deswegen ist es umso spannender über und von der tamilischen Esskultur zu lernen. Allerdings gab es schon Tage, an denen uns die Wichtigkeit des Essens ein bisschen zu viel war, denn zum Teil besteht geradezu ein Zwang zu essen und unsere doch eher kleinen Portionen werden manchmal als unfreundlich wahrgenommen.

Aus unserer Erfahrung heraus gibt es ein paar Zutaten, die sich in äußert vielen Gerichten wiederfinden lassen. Dazu zählen Knoblauch und Zwiebeln (in sehr großzügigen Mengen),  Chili, Kokosnuss und alle möglichen Hülsenfrüchte. 

   
Einer der vielen Reisläden / One of the many rice shops


Oh und natürlich der Reis. Reis gibt es in vielen Varianten: ganz klassisch als weißen Reis mit Sauce, gewürzt und mit Gemüse drin oder auch als Zutat für Idli und Dosa. Beides besteht aus einem fermentierten Teig auf der Grundlage von Reis und Bohnen, die dann entweder als kleine Küchlein gedämpft werden (idli) oder Pfannkuchen-ähnlich ausgebraten (Dosa) und dann mit Sambhar (einer Sauce aus Linsen, Tamarinde und Gemüse) oder Chutneys gegessen, meist zum Frühstück.


   
   


Das Essen hier in Tamil Nadu überrascht uns tagtäglich mit neuen köstlichen Variationen und wir sind sehr, sehr froh, dass wir eine tolle Köchin in Abhaya haben, die uns immer wieder in kleine Geheimnisse der traditionellen Küche einweiht. Indien hat unglaublich viele verschiedene Geschmacksrichtungen zu bieten, egal ob Süd oder Nord, es gibt überall besondere Spezialitäten. Wir genießen das meiste sehr und haben auch schon das ein oder andere Lieblingsgericht gefunden. Wir schreiben immer ganz fleißig Rezepte auf, damit wir, wenn wir wieder zurück sind, ein bisschen Indien in unsere Küchen holen können, denn vielleicht werden wir neben dem deutschen Schwarzbrot unser heißgeliebtes „Vada“, das Kokos-Erdnuss Chuntey oder die frischen „Dosas“ vermissen…



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Sapdeengla? We encounter this question, that means something like "Have you eaten?", almost everywhere. Here in Tamil Nadu it usually comes right after "Hello" and "How are you?".
So the first words we learned were "Naan saptän! - I've eaten already, "Konjam! - Only a little bit, and equally important: "Podum!" meaning enough or I'm full, because we juts can't keep up with the size of the portions many are eating here (even the younger girls).
Eating isn't just about getting full but rather about hospitality, cultural belonging and connection and cooking skills.
We sometimes have a hard time understanding the value of food as such a big part of the culture. That's why it is even more interesting to learn about and from the Tamilian food culture. However, there have been days on which the importance of food has been a little too much for us, because at times you're almost forced to eat and our rather small portions are sometimes perceived as impolite.

We've noticed there are a few ingredients that can be found in many different dishes here, including garlic and onion (in very generous amounts), chili, coconut and all kinds of legumes. Oh, and of course rice. rice is served in many different varieties: as white rice with sauce, with spices and veggies or as an ingredient in Idli and Dosa. Both is made from a fermented dough based on rice and beans that are then either steamed as little cakes (idli) or pan-fried similar to crepes (dosa) and eaten with Sambhar (a sauce made from lentils, tamarind and vegetables) or chutneys, mostly for breakfast.

Every day here Tamil cuisine surprises us with new delicious variations and we're very very happy to have such a great cook at Abhaya that shares with us the secrets of her traditional cooking. India has an incredible variety of flavors to offer and each region has its own specialities. We enjoy most of the food here a lot and already have a few favorites. We always write down lots of recipes so we can take some India back with us to our kitchens at home because maybe instead of German bread we'll be missing our beloved "Vada", the coconut-peanut chutney or the fresh dosas...