Donnerstag, 27. Oktober 2016

HIV in Indien / HIV in India

Im September hatten wir die unglaublich bereichernde Möglichkeit einen Film über das HOPE Projekt zu erstellen. HOPE steht für “Health, Opportunity and Positive Environment for the below poverty line people living with HIV and affected families”. Die Zielgruppen sind von HIV betroffene Menschen und deren Angehörige in Coimbatore.

Unsere Arbeit bestand darin, Interviews mit PLHIV (people living with HIV) in acht verschiedenen Stadtteilen durchzuführen, diese zu filmen und dann einen Film über die gesamte Arbeit des Projektes zu erstellen. Insgesamt haben wir mit 30 sehr unterschiedlichen Menschen gesprochen und jeden Tag unglaublich viel gelernt. Es war eine sehr intensive Erfahrung, da wir die Menschen bei ihnen Zuhause besuchen durften und sie uns dort ihre Geschichten erzählten. Wir haben viel Wissen dazugewinnen können und auch das Thema HIV/ AIDS beschäftigte uns immer mehr und wir recherchierten diesbezüglich viel.

Zurzeit sind ungefähr 0.3% der indischen Bevölkerung mit HIV infiziert, was vielleicht auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch erscheinen mag, doch aufgrund der großen Bevölkerung sind das immerhin 2.1 Millionen Menschen die mit dieser Krankheit leben müssen. Es gibt außerdem noch immer viele Risiken für eine schnelle Ausbreitung. Insbesondere unsicherer Sex und geringer Gebrauch von Kondomen sind Hauptfaktoren, da 87% der HIV Übertragungen durch sexuellen Kontakt entstehen.
HIV Infizierte haben mit verschiedenen Problematiken zu kämpfen. In Indien gibt es allerdings relativ viele Initiativen um diese auszugleichen. Die Regierung finanziert kostenlose HIV Tests und es besteht sogar die Pflicht bei vielen Krankheitsbildern oder auch bei schwangeren Frauen einen Test durchzuführen. Dies dient dem Zweck die Unwissenheit über den eigenen Status zu reduzieren und so einer Verbreitung des Virus vorzubeugen. Auch ARV (Antriretroviral drugs), welche die Ausbreitung des Virus im Körper verhindern, stellt die Regierung kostenlos zur Verfügung, allerdings nehmen nur etwa 30 bis 40% der Infizierten diese regelmäßig. Grund dafür ist das fehlende Wissen über die eigene Krankheit oder auch über die existierenden Initiativen der Regierung.

Ein weiteres großes Problem ist die weitverbreitete Diskriminierung gegenüber HIV-Infizierten. Die Angst vor Diskriminierung sorgt dafür, dass die Krankheit größtenteils geheim gehalten wird. Wir haben mit Menschen gesprochen, die zum Teil nicht ein Mal ihren Familienangehörigen offenbart haben, dass sie HIV haben. Eine Frau erzählte uns, dass sie nach der Diagnose von ihrer Familie ausgegrenzt wurde und beispielsweise immer extra Geschirr benutzen musste und nicht einmal mit den kleinen Kindern in der Familie kuscheln durfte. Ein Interview mussten wir sogar abbrechen, da das Ehepaar so große Angst hatte, die Nachbarn könnten etwas vom Gespräch hören und sie aus dem gemieteten Haus „vertreiben“. 
Diese Diskriminierung ist allerdings nicht nur eine psychologische Belastung für die Betroffenen, sondern kann auch dafür sorgen, dass Menschen sich aus Angst vor dem Resultat nicht testen lassen oder die Testresultate leugnen und deswegen nur unzureichende Behandlung bekommen. Diskriminierung ist des Weiteren auch auf vielen offiziellen Ebenen zu finden, so haben beispielsweise manche Krankenschwestern lückenhaftes Wissen über die Übertragungsmöglichkeiten des Virus und verweigern deswegen die Behandlung beziehungsweise versorgen die Betroffenen medizinisch unzureichend und geben nicht die nötigen Informationen an diese weiter.

HOPE setzt sich in vielen Bereichen für von HIV Betroffene ein. Das Projekt stellt zum einen direkte Unterstützung bereit, um die Befriedigung der Grundbedürfnisse zu sichern, zum Beispiel durch finanzielle Unterstützung in Notfallsituationen und Essenslieferungen. Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt ist aber auch die wirtschaftliche Förderung der Menschen, die durch sogenannte „Kitchengardens“ und „Milch animals“ (hauptsächlich Ziegen) die Möglichkeit bekommen finanziell unabhängiger zu werden und eine alternative Einkommensquelle haben. Die Mitarbeiter klären die Betroffenen auch über existierende Unterstützungsmaßnahmen der Regierung auf und helfen ihnen diese in Anspruch zu nehmen. Diese Maßnahmen verbessern das Leben der Betroffenen nachhaltig.

Ein wesentlicher Bestandteil von HOPE’s Arbeit findet außerdem auf der sozialen und psychologischen Ebene statt. Das Gründung von „Self Help Groups“ sorgt dafür, dass sich die Betroffenen austauschen und unterstützen können. Den Mitgliedern und ihren Angehörigen wird aber auch in diversen Trainings wichtiges Wissen über die Krankheit und den Umgang damit näher gebracht.
Wie bereits angesprochen, ist Diskriminierung ein großes Problem, dem sich HOPE auch mit verschiedenen Sensibilisierungsprogrammen widmet. Die Mitarbeiter versuchen das Bewusstsein von Krankenhausmitarbeitern, Lehrern und Regierungsmitarbeitern gegenüber der Krankheit zu verschärfen und so größere Toleranz zu schaffen.

Wir würden euch unseren Film gern zeigen, doch das ist leider nicht möglich aus Datenschutzgründen und da HIV nach wie vor hier in Indien und vielen Teil der Welt ein Tabuthema ist. Wir sind unglaublich dankbar dafür, dass uns die Menschen so einen tiefen Einblick in ihr Leben und ihren Umgang mit der Krankheit gewährt haben und respektieren das natürliche Recht auf deren Privatsphäre.

Dieser Eintrag dient als Erinnerung für jeden von uns: Wie behandle ich Menschen mit Erkrankungen oder Beeinträchtigungen? Wie würde ich selbst gerne behandelt werden? Was kann man tun, um Missstände aufzudecken und vielleicht zu ändern?
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In September we had the incredibly enriching opportunity to make a film about the HOPE project. HOPE stands for “Health, Opportunity and Positive Environment for the below poverty line people living with HIV and affected families”. It is aimed at people infected by HIV and their family members in Coimbatore.
Our task was to conduct interviews with PLHIV (people living with HIV) in eight different areas, to film these and then make a film about the entire work of the project. In total we spoke to 30 individuals and learned a lot every day. It was a very intense experience since we were allowed to visit the people at home, where they told us their stories. We were able to learn many new things and we became more and more interested in the topic of HIV/ AIDS and did a lot of research on it.

The HIV prevalence rate in India a is at 0.3%, which might seem low at first but due to the large population that amounts to 2.1 million people living with HIV. There are also still many risks for a rapid spread of the virus. Most notably are unsafe sex and low condom use, as 87 percent of HIV transmission happens through sexual interaction.
HIV-infected people have to cope with many problems. However, there are quite a few initiatives in India to fight these. The government finances free HIV tests and it is even compulsory for many sick people or pregnant women to get tested. The purpose is to make more people aware of their status and thus prevent new infections. ARV (antriretoviral drugs), which prevent the spread of the virus, are supplied by the government at no cost but only about 30 to 40% of HIV-infected people take these regularly. Reason for that is the lack of knowledge about the disease and the existing government schemes.

Another big problem is the widespread discrimination against HIV-infected people. The fear of discrimination leads to most people keeping their disease a secret. We talked to people who didn’t even tell their family members about their infection. One woman told us that she experienced exclusion in her family after her diagnosis. She for instance always had to use separate dishes and wasn’t allowed to cuddle with the children in the family. One interview we even had to stop because the couple was so afraid the neighbors would listen to the conversation and expel them from their rented house.
This discrimination is not only a psychological burden for the people concerned but can also lead to people refusing to get themselves tested out of fear of the results or denying the test results, which results in insufficient treatment. In addition, discrimination can also be found on many official levels. Some health care workers for example have incomplete knowledge about the virus and refuse to treat HIV-infected persons or only treat them insufficiently and do not pass necessary information on to them.

HOPE supports those living with HIV in many different ways. The project provides people with direct support in order to ensure that their basic needs are met. This for example comes in the form of financial support in emergency situations or nutrition support. Another important aspect is the economic support of the people by providing them with kitchen gardens and milch animals (mostly goats), which enables them to have an alternative source of income and become more independent financially. Furthermore, HOPE’s staff members explain existing government schemes and help people in getting access to them.

A crucial part of HOPE’s work also takes place on a social and psychological level. The formation of Self Help Groups makes it possible for HIV-infected people to share their experiences and feeling and offer support to each other. Additionally, the members and their relatives receive important information about their disease and how to deal with it properly.
As mentioned earlier on, discrimination is a huge problem, which HOPE addresses with three different types of sensitization programs. The staff members try to raise awareness among health care personnel, teachers and government workers and foster a more tolerant attitude towards those suffering from the disease.

We would really like to show our film to you but unfortunately this is not possible due to data protection and because HIV remains a taboo issue here in India but also in many other parts of the world. We are incredibly thankful that so many people allowed us such a deep insight into their lives and how they deal with their disease and respect their natural right of privacy.

This blog entry serves as a reminder for each and every one of us: How do I treat people with diseases or those requiring special care? How would I like to be treated myself? What can be done to expose existing issues and reduce discrimination? What can I do personally?


Donnerstag, 13. Oktober 2016

Die Müllproblematik in Indien und der ganzen Welt / The trash problem in India and worldwide


Das Modell Konsumgesellschaft breitet sich weltweit aus – auch in Indien gibt es Unmengen an Produkten zu kaufen, um materielle Bedürfnisse zu stillen. Eins der größten Probleme dabei ist der ganze Müll, der bei Produktion und nach Verbrauch entsteht.
In Indien wurde dieser traditionell in der Natur entsorgt, was für die längste Zeit auch kein großes Problem darstellte, da die Müllmenge überschaubar war und hauptsächlich aus biologisch abbaubaren Materialen bestand, die einfach verrottet sind. Doch mit dem wachsenden Konsum wuchs nicht nur die Menge des Mülls, sondern auch seine Art veränderte sich. Häufig sieht man nun Plastik- oder sogar Elektromüll am Straßenrand liegen.

Indien hat seit seiner Unabhängigkeit ein gewaltiges Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum erlebt und während einige Teile des Landes immens davon profitiert haben, so ist auch einige Entwicklung auf der Strecke geblieben, wie beispielsweise die nötige Infrastruktur zur Müllentsorgung.
Noch produziert der/die DurchschnittsbewohnerIn in Indien weniger Müll als Menschen in Ländern des globalen Nordens, doch die noch immer schnell wachsende Wirtschaft wird den Konsum nur weiter verstärken und so wird auch die Müllerzeugung in Indien weiter ansteigen.
Müllentsorgung liegt in Indien komplett in der Verantwortung der einzelnen Bezirke. Allerdings fehlen vielen Bezirken die nötigen finanziellen Mittel, Infrastruktur und Technologie sowie Unterstützung des privaten Sektors und NGOs.

Die übliche Methode der Müllentsorgung beginnt mit dem sogenannten „street sweeping“. Der Müll wird in Haufen zusammengefegt und zusammen mit dem Müll aus Gemeinschaftsmülltonnen wird dieser dann von LKWs abtransportiert. Allerdings ist das „street sweeping“ eine Mammutaufgabe und die Städte beschäftigen oft zu wenige Arbeitskräfte. Auch werden die Mülltonnen nicht regelmäßig gelehrt beziehungsweise die Behälter sind oft weit voneinander entfernt , so dass der Müll stattdessen auf dem Boden landet.
94% des Mülls in Indien wird unsicher entsorgt, das heißt unkontrolliert verbrannt oder auf Müllhalden gebracht, wo er der Umwelt schadet und auch die Gefahr besteht, dass giftige Stoffe ins Grundwasser gelangen können. Das größte Problem hierbei ist die hohe Bevölkerungsdichte und somit der fehlende Platz für Müllhalden. Außerdem ist geeignetes Land oft zu teuer und es gibt viele bürokratische Hürden für die Eröffnung von neuen Müllhalden.


Eine weitere Folge des hohen Müllaufkommens ist die unkontrollierte Müllverbrennung, welche zu immensen gesundheitlichen und ökologischen Problemen führt. Das Verbrennen von Müll ist zwar gesetzlich verboten, aber dennoch eine weit verbreitete Entsorgungsmethode, gerade in Privathaushalten. Der Müll kann so vernichtet werden und stört nicht auf dem Boden.  Eine Studie geleitet vom „US National Center for Atmospheric Research“ hat herausgefunden, dass über 40% des weltweiten Mülls unkontrolliert verbrannt wird. Die Wissenschaftler schätzen, dass 5% der weltweiten CO2 Emissionen und 10% der Quecksilber Emissionen durch Müllverbrennung verursacht werden. Dies treibt nicht nur den Klimawandel voran, sondern sorgt auch für gesundheitsschädliche Luftverschmutzung. Das Problem ist, dass die durch unkontrollierte Müllverbrennung verursachten Emissionen nur schwer messbar sind und oft von Umweltbehörden in Statistiken vernachlässigt werden, was zu unzureichenden Bekämpfungsmaßnahmen führt.
Die gefährlichen Folgen von Müllverbrennung kamen Anfang des Jahres in Mumbai zum Vorschein. Dort brannte ein Teil der angeblich größten Müllhalde Asiens und der dadurch verursachte Rauch sorgte bei den vorrangig armen Bewohnern in der Umgebung der Müllhalde für starke Atemprobleme.
Der Müll auf Indiens Straßen ist allerdings nicht für alle nur eine Last. Die sogenannten „rag pickers“, darunter viele arme Frauen und Kinder, durchforsten den Müll nach wiederverwertbaren Materialen, die sie für eine kleine Entlohnung an Müllkäufer verkaufen, welche den Müll dann säubern und an Recyclingunternehmen vertreiben. Diese Arbeit ist sehr ungesund, da die Menschen keine Schutzkleidung tragen und oft giftige Dämpfe einatmen.

Indiens Müllsituation klingt durchaus düster und wird sich auch in Zukunft nicht verbessern, wenn nicht bald Lösungen gefunden werden. Was kann getan werden? Als erster Schritt ist, wie überall auf der Welt, ein Umdenken bezüglich Konsum und Müllerzeugung nötig. Es ist wichtig die Müllmenge drastisch zu reduzieren, beispielsweise durch die Nutzung von wiederverwendbaren Einkaufstüten und Wasserflaschen sowie die Reduzierung von Verpackungsmaterial durch die Nutzung eigener Behälter beim Einkauf loser Dinge und Mehrwegverpackungen voranzutreiben.
Zweitens ist es wichtig finanziell in die Aufbesserung des Müllsystems zu investieren und eventuell private Firmen hinzuziehen. Es muss eine zuverlässigere Abholung, Aufbewahrung und Endentsorgung gewährleistet werden.
Ein weiterer Schritt wäre die Einführung von Mülltrennung. Biologisch abbaubarer Abfall kann beispielsweise kompostiert werden und in der Landwirtschaft oder für Biogasanlagen genutzt werden. Auch ist es wichtig, dass giftiger Müll, wie beispielsweise Elektroschrott, getrennt entsorgt wird, um gesundheitliche Schäden so gut es geht zu vermeiden.
Eine mögliche Vision für Indiens Müllsystem ist das „waste-to-energy“ Prinzip, also aus Müll Energie zu gewinnen, wie zum Beispiel in Biogasanlagen oder in kontrollierten Müllverbrennungsanlagen mit guten Filtersystemen. Die indische Regierung hat den Plan in naher Zukunft mehrere solcher Anlagen errichten zu lassen.
Beim Kampf gegen den Müll ist es wichtig, auch mögliche Verlierer, wie die „rag pickers“ nicht aus den Augen zu verlieren, die durch Müllreduzierung und effektivere Entsorgung ihre Einkommensquelle verlieren würden.
Die Müllproblematik in Indien und anderswo wird sich nicht von heute auf morgen lösen, aber es ist notwendig engagiert nach Lösungen zu suchen und diese umzusetzen.
(Milena)



                                        Ein Leben ohne Müll! Ein Leben ohne Müll?

Was erstmal total utopisch klingt, ist für viele Menschen mittlerweile Realität. Ihr Abfall von Monaten passt in ein kleines Einmachglas. Eine schöne Vorstellung, aber wie sieht es in Wirklichkeit aus?
Fakt ist, Verschmutzung durch Müll ist überall und immer da. Hier in Indien sieht man an vielen Straßenecken Müllberge, in denen die Tiere sich ihr Essen suchen, Menschen, die die Massen an Resten aus den überquellenden Behältern schaben und die Achtlosigkeit mit der insbesondere Plastik weggeschmissen wird.

Aber lenken wir unseren Blick auch einmal auf die westliche Welt. Die hier existente „Wegwerfgesellschaft“ steht dafür, die Dinge, die nicht mehr funktionieren oder uns nicht mehr gefallen, in den Müll zu schmeißen. Jeder Deutsche erzeugt pro Jahr rund 617 Kilogramm Müll. Zum Vergleich, ein kleines Mammut wiegt 600 Kilo.
Wem das immer noch nicht genug zu denken gibt, der sollte sich die Tatsache vor Augen führen, dass jeder Bundesbürger damit Lebensmittel und Haushaltswaren im Wert von 235 Euro pro Jahr wegwirft. Im wahrsten Sinne des Wortes in die Tonne schmeißt.

Was also überall auf der Welt fehlt, ist das Bewusstsein dafür, wie viel Müll eigentlich wirklich produziert wird und was das in globalen Zusammenhängen bedeutet. Müll ist nicht nur etwas sehr Unansehnliches, das das Bild einer schönen Landschaft trübt, sondern viel mehr Gegenstand einer modernen Diskussion, die darauf abzielt, eben dieses fehlende Bewusstsein zu entwickeln und den Menschen zu zeigen, dass es auch anders geht.
Der „Zero Waste“-Trend scheint der Schlüssel zu sein. Das bedeutet aber nicht in eine Höhle zu ziehen und sich vom gesellschaftlichen Zusammenleben zu verabschieden, sondern eben einfach ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was Müll wirklich bedeutet. Ein Versuch etwas zu vermeiden, was so unvermeidbar scheint. Als Alternative zu fünffach eingepackten Lebensmitteln, kann man mit dem guten alten Jutebeutel durch die Einkaufsmärkte ziehen, frisches Obst und Gemüse auf dem Markt und Wurst und Käse an der Theke kaufen und seine eigenen Behälter mitbringen.  Es sieht vielleicht bescheuert aus, wenn man seine Tupperdose von Zuhause rauskramt, aber im Endeffekt sieht es noch sehr viel bescheuerter aus, wenn riesige Mülldeponien die Sicht auf die Natur versperren und gigantische Inseln aus Müll in unseren Meeren schwimmen. Oder? 

Das Fazit? Müllfrei leben ist nicht einfach. Es ist bestimmt manchmal ermüdend, aber es lohnt sich! Sowohl für dich und deine Gesundheit als auch für unseren wunderbaren Planeten. Und jetzt kommt das altbekannte Prinzip:
Wenn jeder ein bisschen mehr darauf achtet, was er kauft und wo, bedeutet das für die Allgemeinheit und das Zusammenleben eine positive Wendung. Du musst dein Leben nicht komplett von heute auf morgen umstellen, es reicht auch als ersten Schritt einfach an der Kasse "Nein" zu unnötigen Plastiktüten zu sagen.
Es ist tatsächlich utopisch anzunehmen, dass wir das Müllproblem, dass Millionen von Menschen und Tieren tagtäglich belastet, so „einfach“ lösen können, aber jeder kann und sollte seinen Teil dazu beitragen.
 Hilfst du mit?
(Anna)

Zum Weiterlesen...
http://wastelandrebel.com/de/ (Guckt auch mal bei den weiteren Blogempfehlungen auf ihrer Seite!)

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The model consumer society is spreading worldwide – in India there are also many products aimed at satisfying one’s material desires. One of the biggest problems resulting from this is all the trash that is created during production and after consumption.
In India trash has traditionally been disposed in nature, which was unproblematic for the longest time since the amount of trash was limited and was mostly composed of biodegradable materials that simply rotted. However, with increasing consumption not only the amount of total trash increased, its composition changed as well. Oftentimes one now sees plastic or even electronic waste on the side of the road.
Following its independence in 1947, India has undergone immense population and economic growth and while some parts of the country have profited greatly off of it, some development has also been neglected, for instance the necessary infrastructure for waste disposal.
As of right now, the average Indian produces less trash that people in countries of the Global North but the India’s economy is still rapidly growing, which will only increase consumption further and with it the creation of waste.
Waste disposal in India is completely in the hands of the individual districts but many districts lack the necessary funds, infrastructure and technology as well as support from the private sector and NGOs.
The common method of waste disposal starts with the so-called street sweeping. The trash is swept into piles and then disposed of together with the trash from communal trashcans. This street sweeping, however, is a mammoth task and there are often not enough workers. In addition, the trash containers often do not get emptied regularly or are positioned so far apart from each other that the people’s trash instead ends up on the ground.
94% of India’s waste is disposed of insecurely, meaning it is burned in an uncontrolled manner or brought to landfills, where it harms the environment as well as posing the risk that poisonous substances enter the ground water. The biggest problem in this context is the high population density and thus the lack of space for landfills.  Furthermore, adequate land is oftentimes too expensive and there are many bureaucratic hurdles impeding the opening of new landfills.
Another consequence of the high amount of waste is the uncontrolled burning of trash, which leads to immense health and ecological problems. Even though trash burning is illegal by law, it is a widespread method for disposal, especially in private households. A study led by the „US National Center for Atmospheric Research“ found that over 40% of the world’s trash is burned in an uncontrolled way. The scientists estimate that 5% of the world’s CO2 emissions 10% of the mercury emissions come are caused by uncontrolled waste combustion. This not only promotes climate change but also leads to harmful air pollution. The problem is that the emission caused by waste incineration are hard to measure and are often not taken into account in statistics by environmental agencies, which leads to insufficient responses.
The dangerous consequences of trash burning became clearly visible in Mumbai earlier this year, where parts of the potentially biggest landfill in Asia were on fire for several days. The resulting smoke caused serious respiratory problems among many of the mostly poor inhabitants around the landfill.
The trash on India’s street is not necessarily purely a burden for all though. The so-called rag pickers, mostly  poor women and children, comb through the trash in search of reusable materials, which thy can sell for a small payment to waste buyers, who then clean the trash in order to sell it to recycling companies. This work is very unhealthy, since the people don’t wear any kind of protective clothing and regularly inhale toxic gases.

India’s waste situation sounds rather hopeless and not much will change in the near future, if no effort is being made in finding adequate solutions very soon. So what can be done? A necessary first step, not only in India but all over the world, is a rethinking in regards to consumption and trash generation. It is important to reduce the amount of trash drastically, for example by using reusable shopping bags and water bottles as well as reducing the need of packaging materials by using one’s own containers when shopping for bulk goods.
Secondly, it is important to invest in an improvement of the waste system and perhaps include private companies in the process. It is crucial to ensure a more reliable collection, storage and final disposal of garbage.
Another measure would be the introduction of waste separation. Biodegradable trash for example can be composted and used in agriculture or for biogas plants. Moreover, it is important to dispose of toxic waste such as electronic waste separately in order to avoid health damage as much as possible.
A possible vision for India’s waste system is the “waste-to-energy” principle (obtaining energy from garbage), as it for example happens in biogas plants or strictly controlled incineration plants with excellent filter systems. The Indian government is planning to establish several such plants in the near future.
The trash problem in India and elsewhere on our planet will not solve itself overnight. Instead, it is necessary to actively look for potential solutions and realize them.
(Milena)



A life without trash! A life without trash?

What sounds utopian at first is already reality for many people. Multiple months worth of their trash fit into one small mason jar. A nice image but what does it look like in practice?
Fact is, pollution through trash is ubiquitous. Here in India trash piles can be seen around many corners, in which animals forage for food. There are people collecting trash from overflowing trash cans and there is a general carelessness with which trash, especially plastic, is thrown away.

But let’s focus on the western civilization. The existing throwaway society represents an attitude of simply throwing away things that no longer function or longer suit our taste. Every German citizen produces around 617kg of garbage every year. For comparison: a small mammoth weighs around 600kg.
For those of you that still don’t think much of it, maybe you should consider the fact that each German throws away food items and household goods worth 235 euros every year.

What is lacking all around the world is the awareness of how much trash is actually produced and what that means in the global context. Garbage is not simply something ugly to look at that clouds the view of a pretty landscape but rather subject of a modern discussion that is aimed at developing this lacking awareness and showing people that there are alternatives.

The key seems to lie in the current “Zero Waste” trend. This doesn’t mean you have to move into a cave and say goodbye to modern society but to simply develop an awareness of what trash really is about and all the consequences it entails. An attempt to avoid something that seems so unavoidable. As an alternative to groceries wrapped five time, you can bring reusable shopping bags and reusable containers when shopping at the supermarket or farmer’s market. It might look stupid when you take out your Tupperware container from home but in the end it will look way way worse when huge landfills block the view of nature and gigantic islands of trash float on our oceans. Right?

The conclusion? Living zero waste is not necessarily simple. It is certainly tiring at times but it pays off! For you and your health as well as for our precious planet. And now it is time for the well-known principle:
If everyone chose to care a little more about what and where they buy, this would have a positive impact on the world at large. You don’t necessarily need to change your entire life overnight, sometimes small steps such as saying no to unnecessary plastic bags at the checkout are enough for a start.
It is indeed utopian to assume that we can solve the trash problem that puts a strain on millions of humans and animals everyday, in such a “simple” way but each and everyone can and should contribute.
Will you help?
(Anna)

For further reading:
http://wastelandrebel.com/en/ (also check out the other blogs recommended on her site!)

Montag, 3. Oktober 2016

Die ersten zwei Monate sind um! / The first two months are over!

Dieser Post ist dafür da euch ein wenig daran teilhaben zu lassen, was wir nach 2 vollen Monaten fühlen, denken und erlebt haben! Die Zeit rast nur so dahin und war gefüllt mit bereichernden und inspirierende Erfahrungen. Wir haben viele neue Dinge kennengelernt - manche davon waren aufregend und schön, aber es gab auch Momente, die uns sehr zum Nachdenken angeregt haben und viele intensive Gespräche und volle Seiten im Tagebuch hervorgerufen haben.

Durch unsere Arbeit an dem Film über das HOPE Project im letzten Monat (http://nmctngo.org/hope.php) durften wir zahlreiche Interviews mit den unterschiedlichsten Menschen führen und haben so einen wertvollen kulturellen Einblick gewonnen. Wir konnten so sehen wie die Menschen wirklich leben, was sie fühlen und was ihnen wichtig ist.
Der Freiwilligendienst hat uns dahingehend schon jetzt seinen Sinn vollends gezeigt. , denn es geht darum Menschen kennenzulernen, sie versuchen zu verstehen, ihre Lebensumstände zu sehen um sich dann ein eigenes, fundiertes Bild zu machen. Viele neue Gedanken und Gefühle tummeln sich in unseren Köpfen und wir wollen euch gerne an manchen Bereichen teilhaben lassen, damit auch ihr seht, was wir sehen und vielleicht ein bisschen fühlt, was wir fühlen…

In den kommenden Wochen werden wir zu unterschiedlichen Themenbereichen, die uns sehr beschäftigen, Beiträge veröffentlichen, die euch einen Einblick in unsere Gedankenwelt ermöglichen sollen. Dieser Blog ist nicht nur dazu da, zu erzählen was wir alles Tolles erleben, sondern soll eben auch zum Nachdenken anregen und vielleicht Lust auf mehr machen! Unter unserem Header „Zum Weiterlesen“ findet ihr weitere Seiten und Projekte zum Nachlesen.

Bald folgt...
- Die Müllproblematik in Indien und der ganzen Welt
- HIV/ AIDS in Indien 

       

Ein paar Eindrücke von einem Trip zur Tempelstadt Madurai, wo wir bei einer christlichen Hochzeit waren (das erste Mal im Saree!) / A few impressions from a trip to the temple city Madurai, where we attended a Christian wedding (the first time wearing Sarees!)
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The purpose of this post is to share with you what we feel, think and experienced after two full months! Time is running but it was filled with such enriching and inspiring experiences. We got to know many new things - some exciting and beautiful but also some moments that really made us think and triggered many intense conversations and full pages in our journals.

Due to our work on the film for the HOPE project last month (http://nmctngo.org/hope.php), we were conducted several interviews with many different people and thus gained valuable cultural insights. We were able to see how the people really live, what they feel and what is important to them.
In that regard, the volunteer stay has already shown us its purpose. It's about getting to know people, trying to understand them, observing their surroundings and then forming our own, well-grounded opinion. Our heads are filled with many new thoughts and feelings and we would like to share some of these with you, so you can see what we see and maybe feel a little of what we feel…

In the upcoming weeks we will publish posts about different topics that we thought about lots recently. This blog's aim is not to simply tell you all about the great things we've experienced but to also give you some food for thought and maybe prompt an interest to learn more about certain things. Under the header "Zum Weiterlesen", you can find some interesting websites and projects to for further reading.

Topics following soon:
-The trash issue in India and the whole world

-HIV / AIDS in India